Dass rund um den Neusiedler See hervorragender Wein wächst, dürfte wohl allen Weinfreunden bekannt sein. Dass es aber zwei verschiedene Weinregionen gibt, die den Begriff Neusiedlersee beinhalten, gehört zu den nicht ganz ergründbaren Geheimnissen der österreichischen Weinbaupraxis.
Die Region Neusiedlersee ist im Prinzip das Weinbaugebiet nördlich und östlich des Sees und entspricht dem politischen Bezirk Neusiedl am See. Im Unterschied zur benachbarten Weinregion Neusiedlersee-Hügelland handelt es sich hier um extrem ebenes Gelände.
Die Böden variieren von Sand über Schotter bis Lehm im Süden. Unterteilen kann man die Region in die Parndorfer Platte im Norden, wo vor allem fruchtige Weine gedeihen, und den südlich gelegenen Seewinkel, wo nicht nur der erste Nationalpark Österreichs beheimatet ist, sondern auch der Ursprung vieler weltmeisterlicher Süßweine liegt. Doch die Weinregion Neusiedlersee birgt noch eine Reihe anderer Superlative. Gols zum Beispiel ist der größte Weinort Österreichs, in Illmitz wiederum befindet sich der tiefstliegendste Punkt des Landes. Hier kann man den modernen Annehmlichkeiten des Tourismus frönen, wie etwa in Podersdorf, während man nur wenige Kilometer entfernt, an der Langen Lacke oder am Zicksee, unberührte Fauna und Flora bestaunen kann. Wieder ein paar Kilometer weiter, bei Pamhagen, breitet sich die Waasen, ein weit nach Ungarn hineinreichendes Sumpf- und Moorgebiet, aus. Kaum verwunderlich demzufolge, dass auch die Weine und Weinprodukte einzigartig sind.
Auf den rund 9.100 Hektar Weinflächen gedeihen vorwiegend die Sorten Zweigelt, St. Laurent, Blaufränkisch, Weißburgunder, Welschriesling. |